Nachdem wir uns ein paar Wochen - knapp sechs um genau zu sein - nicht um die Aktualisierung unseres Blogs gekümmert haben (nebenbei gesagt waren wir uns auch nicht ganz sicher, ob unsere Texte überhaupt in Europa ankommen, da wir keinerlei Aktivitäten auf unserer Blogseite feststellen konnten!!!), gibt es heute nun wider frische Kost von den ausgebuexten aus Down Under.
Wir müssen in unseren Köpfen ein wenig Platz schaffen, denn in den letzen Wochen ist hier echt seeehr viiiel passiert…
Unser bezauberndes Auto, welches von unseren Vorgängern so liebevoll auf den Namen „Scarlett“ getauft wurde, haben wir euch ja bereits kurz vorgestellt…Wir nennen ihn einfach Mitsu (Automarke Mitsubishi; Typ Pajero – für die Autokenner unter Euch!!!), weil wir finden, dass sich ein Frauenname nicht für so ein vierradgetriebendes Monster, mit einer 3 Litermaschine und einem V6 Motor bestückt, ziemt. Auch Cathrin empfand das so…also nix mit Sexismus oder dergleichen…Also nichts für ungut, Margit und Christian!!!
Aber leider war unser Mitsu von der Geschlechtsumwandlung scheinbar wenig begeistert. Dazu aber später noch mehr!!!
Nachdem wir in der westaustralischen Hauptstadt Perth alles erledigt hatten, was u.a. die Eröffnung eines australischen Bankkontos, das Organisieren einer australischen Telefonnummer fürs Handy und natürlich den Autokauf beinhaltete, konnten wir mit den eigentlichen Reisevorbereitungen beginnen.
Schneller als erwartet sind wir aus dem Hostel aus- und in unser neues Heim eingezogen.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit der Erstellung der neuen Reiseroute und dem „Aufmotzen“ des Mitsus. Ursprünglich wollten wir von Perth aus in den Norden reisen, aber alle Australier, mit denen wir gesprochen haben, rieten uns gen Süden zu fahren. Im März und April ist es dort oben, neben den starken Regenfällen, unangenehm heiß. Unsere neue Reiseroute stand: Fremantle, Busselton, Yallingup, Margaret River und Augusta waren die nächsten Ziele.
Wir wären aber nicht Cathi und Gundi, wenn wir unseren Perfektionismus nicht auch in Bezug auf unser Auto ausgelebt hätten. Die Grundausrüstung, wie eine faltbare Matratze, Kopfkissen, Tisch und Stühle, Kühlbox, Gaskocher, Geschirr, Solardusche!!! und sonstiges Equipment, was echte Camper eben alles so brauchen, war vorhanden. Das reichte uns aber nicht! Nach weiteren Tagen und etliche Einkäufe später hatten wir nun auch noch Ikea-Stoffhängeregale, Tupperware in verschiedenen Formen und Größen, weitere Haushaltsgeräte sowie Cathi´s unentbehrlichen, fluoreszierenden Leuchtsterne, die den Fahrzeughimmel Nachts und somit auch Cathis Gesicht erstrahlen lassen! Jetzt war unser Perfektionismus gestillt. Ach ja, der Schutzengel und das Kuscheltier ,,Cathi Schnatti“ haben auch ihren Platz im Auto gefunden. So gemütlich und praktisch haben wir es jetzt in unserem neuen Zuhause.
Nach einer Woche in Perth waren wir mit Allem durch, inklusive Sightseeing, Ummeldung des Fahrzeuges und dem Abholen der Bankkarte. Wir waren startklar und gespannt, was uns in diesem riesigen Land so Alles erwartet.
Und wenn wir riesig sagen, meinen wir riesig. Australien ist groß. Wirklich groß. Die gesamte Fläche misst die von Europa und noch ein Stück darüber hinaus. Die Einwohnerzahl beträgt hingegen nur 21,8 Mio., wobei davon allein rund 18 Mio. an der Ostküste leben. Weitere 1,4 Mio. leben in Perth und näherer Umgebung. Der Rest verteilt sich auf das verbleibende Land. Generell kann man sagen, dass die Küsten am dichtesten besiedelt sind.
Die Australier sind ein sehr angenehmes, zugängliches, freundliches und sehr entspanntes Völkchen. Ständig sind wir mit Leuten im Gespräch, welche reges Interesse an unserer Reise zeigen, uns Tipps, Ratschläge und Insiderinformationen (die wir Euch im Übrigen auch auf unserer Website unter Short Stories bzw. Insider mitteilen) geben. Ach ja, ein Stück selbstgebackener Fruchtkuchen und ein Bier waren auch schon drin. Obwohl wir dachten, dass wir mit unserem Schulenglisch nicht allzu weit kommen, sind wir doch viiiel besser als erwartet und werden darin auch von den Aussies bestätigt. Neben den netten Begegnungen genießen wir natürlich auch Flora und Fauna und unser Leben in und mit der Natur. Der Sternenhimmel ist außerhalb der Städte nachts so klar, die Sonne zum Greifen nah. Wir schlafen in Nationalparks, hinter Dünen, auf Kliffvorsprüngen oder auf Campingplätzen. Meistens aber nur dann, wenn wir drei Tage nicht geduscht haben, keine saubere Buchse und kein sauberes Geschirr mehr haben. Dann kommen einem die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes wie ein 5 Sterne Hotel vor.
Allerdings versuchen wir das Nächtigen auf dem Campingplatz im Rahmen zu halten, denn es ist auf Dauer nicht nur teuer sondern bei Weitem nicht so geil wie das Leben im ,,Busch“. Denn da kommt es auch schon mal vor, dass frühmorgens beim Zähne putzen am Meer Delphine ,,Good Morning“ sagen. Wir haben uns mittlerweile sehr an das Leben, Essen und Chillen am sowie das Schlafen im Auto gewöhnt. Abends wird die Rückbank einfach um- und die Matratze aufgeklappt sowie die Schlafsäcke ausgerollt. Fertig ist das Bettchen! Morgens das gleiche Spiel – bloß umgekehrt. Inzwischen schaffen wir diese Prozedur unter drei Minuten! Wir sind ein super Team. Auch unser morgendliches Müsli und der Kaffee schmecken uns bei Wind und Wetter draußen am Besten. Selbstverpflegung steht bei uns sowieso an erster Stelle, da die Lebensmittel extrem teuer sind und das bedeutet wiederum: Essen gehen ist im Travellerbudget nicht vorgesehen. Ein Stück Käse kostet schon mal 4 Euro und ein 0,33 l Bier gibt es kaum unter 2 Euro. Cathi musste Gundi schon ganz oft trösten! Unser Motto beim Einkaufen lautet daher stets: ist das Produkt mit einem roten Preis versehen, kann es in den Einkaufswagen gehen!
Natürlich haben wir auch schon dutzende Kängurus ( nein, nicht nur die Toten am Straßenrand!!!), Emus, Pelikane, Pinguine, Seelöwen, Wombats und weiteres Getier in freier Wildbahn bestaunt.
Wir fühlen uns ,,draußen“ sehr wohl. Auf eine erdrückende landschaftliche Einöde (rote Erde, keine Bäume und nur Gestrüpp) folgen fruchtbare Weideflächen sowie Wälder mit riesigen, bis zu 90 Meter hohen Bäumen. Dünen türmen sich zu riesigen Sandwüsten auf, welche kilometerweit vom Meer ins Landesinnere ragen. An den Küsten findet man neben steilen Kliffhängen und den o. g. Dünen feinen Sandstrand und türkisblaues Wasser, in dem die Sonnenstrahlen glitzern. Man kann zu bestimmten Jahreszeiten Delphine und Wale beobachten. In Yallingup hatten wir sogar das glitschige Glück!!! (ekelhaft, meint Gundi- er hat aber trotzdem mit angefasst!!!), riesige Rochen zu ,,streicheln“, welche direkt an den Strand gekommen sind. Cathi hat Gundi, der wie Hans im Glück durch das Gestrüpp hinter den Dünen schlenderte, sogar einmal das Leben gerettet. Sie hat als erste die riesige, circa 2 Meter lange Schlange vor uns über den Weg kriechen sehen. Aufgrund der Größe und der Dicke sowie der ,,tigerfarbenen“ Haut gehen wir mal davon aus, dass es sich um eine ,,böse“ Schlange gehandelt hat. Sonst hatten wir bisher keine Begegnungen der dritten Art mit irgendwelchem ,,Ekelviehzeug“ und dergleichen.
Neben den zahlreichen Naturhighlights haben wir uns selbst noch diverse Highlights geschaffen: wir besichtigten die Queen Mary 2 ( sie war für einen Tag in Fremantle und wir live dabei); besuchten einen Surfcontest in Margaret River (einen der drei größten hier im Land); machten den Tree-Top-Walk im Valley oft the Giants (einen ,,Baumkronenspaziergang“ auf in bis zu 40 Meter hohen Wegen aus Stahlgerüsten); sind ein Stück von dem fast 1000 Kilometer langen Bibbulmun Track gelaufen, welcher von Perth nach Albany geht (ganze 3 Kilometer!!!); sind auf einen der höchsten Feuerausgucke der Welt geklettert (ein ca. 65 Meter hoher Eukalyptusbaum - was für eine Leistung für Cathi!!! ); sind mit unserem 4x4 Wagen durch Sanddünen gefahren und durch zahlreiche, sehr abwechslungsreiche Nationalparks mit den typischen roten Straßen ,,gehackt“; haben das größte Schaf der südlichen Hemisphäre gesehen (ein Riesenviehch aus Kunststoff…); nahmen die perfekte Welle am Wave Rock (einem Felsgebilde mitten im Landesinneren, was einer steinernen Welle gleicht); besuchten die drittgrößte Mine der Welt in Kalgoorlie-Boulder- Wahnsinn!!! (jeder kennt diese aus den zahlreichen N-TV und N-24 Reportagen über die größten Radlader der Welt); waren einmal im Kino und haben uns in Esperance am Strand im Sand fest gefahren… Uuuuppsss, dieser Aufenthalt sollte wohl etwas länger dauern…
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Das hört sich richtig gut an! Wo ist mein Müsli und meine Tasse Kaffee ;-) Schön wieder etwas von Euch zu hören!!
AntwortenLöschenWow, klingt ja echt mega geil & exciting! :-) Schön, dass ihr euch so schnell an den Camper Lifestyle gewöhnt habt (Nuff Respect 2 Beauty Gee) & jetzt so down mit der Natur seid (also Gundi jetzt auch, Cathi hatte ja als Dorfi ein bissel Vorsprung :-) )
AntwortenLöschenSo ein lustiger Beitrag!!! Ich stelle mir gerade vor, wie ihr euch mit dem Obst vollstopft, aus Aungst vor einer Kontrolle und muss total lachen! XD Eine schöne Geschichte um fleißig in den Tag zu starten! Kann es kaum erwarten die Bilder von all den süßen Tierlies zu sehen..
AntwortenLöschenganz toll Eure Beschreibungen und Berichte!!!
AntwortenLöschenIch beabsichtige vielleicht dieses Jahr auch nach Perth zu reisen. Bin nach dort eingeladen.
Weiterhin viel Spaß!!
GEIL !!! ich bin ja froh das das Thema mit dem Konto und der Karte so "ohne meine Hilfe" funktioniert hat. :)
AntwortenLöschenihr seid eben doch sehr selbständig *g
aber bitte !!! was is denn nun in dem BEUTEL von den "viechern" ... und ich mein nicht die "bösen" sondern diese grossen hasen.
irgendwas muss da doch drinn sein ...
lg zerni und claudi