Cathi und Gundi buexen aus - ans andere Ende der Welt...

Warum ausgebuext? Das Fernweh drückt, die Welt ist groß und es gibt viel zu entdecken. Warum ans andere Ende der Welt? Es gibt kein schnelles Zurück. Warum bloggen? Damit Ihr an unserem Ausgebuextsein teilhaben könnt. Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 29. April 2011

„Wir finden NEMO!“

Unsere erste Station an der Ostküste Australiens war
Townsville. Die größte Stadt im Nordosten des Landes
gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Direkt am Pazifischen Ozean mit dem weltberühmten Great Barrier Reef gelegen, war Townsville für uns eine willkommene Abwechslung nach der tagelangen Reise durch das staubige und trostlose Outback. Vom Castle Hill hat man nicht nur einen herrlichen Ausblick auf die Stadt, sondern auch auf das benachbarte Magnetic Island, welches berühmt für seine vielfältige Tierwelt ist. Nicht zuletzt kann man hier Koalas, Pinguine und Wombats
in freier Wildbahn erleben. Aufgrund der intensiven Preise
auf Magnetic Island und unseres engen zeitlichen Reiseplans
(wir wurden bereits in Cairns
erwartet und waren durch unseren spontanen Balitrip zeitlich eine Woche hinterher) entsagten wir dieser Touristenattraktion. Eines der nachhaltigsten Erlebnisse in Townsville war für uns der Besuch im weltgrößten, lebenden Korallenriff -Aquarium, in dem wir die Wunder der maritimen Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs zunächst nur an Land beobachteten. Neben zahlreichen kleinen Aquarien gab es ein Riesenaquarium, in dem hunderte bunter Fischies, Haie und Turtels herumschwammen – alle umgeben von farbenfrohen Soft- und Hartkorallen.Wir saßen mindestens 30 Minuten vor diesem monströsen Glaskasten und sahen dem bunten Treiben zu.
Abgerundet wurde unser Besuch im Aquarium durch eine Visite im angrenzenden Schildkrötenkrankenhaus. 6 der 7 größten Schildkrötenarten sind im Great Barrier Reef zu finden. Das Krankenhaus ist darauf ausgelegt gestrandete, kranke oder verletzte Schildkröten zu heilen, um sie später wieder zurück in den Great Barrier Reef Marine Park zu entlassen. Insgesamt 7 Schildkröten waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs in Obhut des Krankenhauses. Es ist unvorstellbar mit welchen Verletzungen diese schönen Kreaturen „eingeliefert“ werden. Schildkrötenpanzer werden von den Rotoren der Bootmotoren verletzt; Schildkröten verfangen sich im Fischernetz und verletzen sich dabei. Am gefährlichsten und häufigsten sind allerdings Verletzungen, welche sich aufgrund der enormen Verschmutzung der Meere und Strände ereignen, z.B. Schildkröten mit Müll im Magen (Plastikreste, Feuerzeuge, Folientüten etc.). Selbstverständlich haben wir uns sofort engagiert und dem Krankenhaus eine Spende zukommen lassen. Unsere neuen Freunde, die Schildis, waren uns dankbar und sollten ab diesem Tag stetige Begleiter unserer Reise sein.

Der Weg in den Norden nach Cairns ist landschaftlich eine Augenweide. Grüne Hügel- und Berglandschaften, Regenwald bis ans Meer, vom Nebel eingehüllte Bergspitzen, Bananen- und Zuckerrohrplantagen soweit das Auge reicht. Unterwegs machten wir noch an einigen Highlights halt. Insbesondere der bezaubernde Paronella Park (eine Kreation aus Schloss, Park, Alleen, Brücken und Tunneln sowie Picknickplätzen, erbaut inmitten natürlichen Regenwaldes mit Fluss und Wasserfall) hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei uns. Ist schon unglaublich, was man mit nur einer Idee bzw. einem Traum (er)schaffen kann. José Paronella, ein spanischer „Träumer“, schuf sein persönliches Märchenland sprichwörtlich mit eigenen Händen, ohne Ingenieursstudium oder Handwerkslehre – einfach drauf los!

Einfach drauf los war auch unser Motto, als es endlich zum Tauchen ging. In Cairns angekommen, bezogen wir Quartier bei unserer Freundin Steffi, welche als Tauchlehrerin bei der renommierten Tauchschule PRODIVE arbeitete. Nachdem Cathrin bereits Feuer und Flamme für das Tauchen war, brauchte Gundi noch ein paar überzeugende Argumente, um seinen Kopf ins Wasser zu „tauchen“. Noch ehe wir uns versahen, befanden wir uns einen Tag nach der Ankunft bereits im Pool der Tauchschule und atmeten das erste Mal unter Wasser. Die kommenden zwei Tage verbrachten wir abwechselnd im Klassenraum sowie im Pool. Nach 10 Stunden Theorie und vor allem der Poolpraxis bildeten sich schnell die ersten Schwimmhäute. Nachdem wir unsere schriftlichen Prüfungen erfolgreich bestanden hatten, ging es am dritten Tag mit der PRODIVE- Yacht und anderen Tauchschülern für drei Tage raus aufs offene Meer. Im Great Barrier Reef, 3 Stunden vom Festland entfernt, gingen wir nach dem Erreichen unserer ersten Tauchstelle, sofort im Wasser sprichwörtlich unter.

„Ganzkörperkondom“ übergestülpt (Schutzanzug vor den Todesquallen/Jellyboxfish), Ausrüstung aufgeschnallt, Buddycheck (Ja, Gundi und ich sind Tauchbuddies, d.h. bevor wir ins Wasser gehen, überprüft der Buddy (Partner) die Ausrüstung des anderen, u.a. Sauerstoffzufuhr, Tauchweste, Blei etc.), Brille auf, Sauerstoffschnuffi in den Mund und ab geht es ins Wasser. Man, das war so ein unglaublicher Kick! Das erste Mal im Meer unter Wasser vergisst Du nie! Das erste Mal, wo Du außer deiner Atmung Nichts hörst. Die Wasseroberfläche ist nun nicht mehr unter Dir, sondern über Dir.

Natürlich waren die ersten Tauchgänge nur bedingt entspannt. Man muss auf so Vieles achten: Druckausgleich, Tiefenmesser, Tauchcomputer, Sauerstoffvorrat im Auge behalten, im Wasser austarrieren und natürlich die ganzen Eindrücke der Unterwasserwelt verarbeiten. Stellt Euch vor, man hat kleinen Kindern Buntstifte in die Hand gegeben! Sooooooooo farbenfroh ist die Unterwasserwelt: bunte Korallen; unglaubliche Korallenformationen; blaue, grüne oder gelbe...ach, was sagen wir..alle nur erdenklichen Farben gibt es unterwasser zu sehen. Ganz zu schweigen von den teilweise surrealen Formen der Unterwasserbewohner.

Nach 4 Tauchgängen mit Steffi hatten wir nun auch die praktische Prüfung bestanden. Die beinhaltete unter anderem auf 10 Meter Tiefe die Taucherbrille ab- und wieder aufsetzen, Sauerstoff- Regulator aus dem Mund nehmen, den Notaufstieg mit Tauchbuddy sowie zahlreiche andere verrückte Übungen. Wir können uns nun zertifizierte Open Water Diver nennen und dürfen nun selbst drauf los und bis auf 18 Meter Tiefe tauchen. Wie cool ist das denn!

Die Aufregung legte sich mit jedem weiteren Tauchgang.
Die Tage auf und im Great Barrier Reef waren einfach nur fantastisch und übertrafen bei Weitem das bereits Gesehene im Aquarium in Townsville. Wir fanden NEMO in zahlreichen Anemonen, schwammen mit Haien beim Nachttauchgang (Adrenaliiiiin!!!) und begegneten wieder unseren neuen Freunden, den Schildies.

Nach drei Tagen auf dem Meer ging es zurück zum Festland. Alle waren sichtbar traurig sich von der einzigartigen Unterwasserwelt zunächst verabschieden zu müssen.
Wir verbrachten noch ein paar sehr schöne Tage mit unserer
„persönlichen Tauchlehrerin“ in Cairns.

Von dort aus ging es dann weiter nördlich Richtung Cooktown, wo der Namensgeber James Cook 1770 mit seinem Schiff „Endeavor“ strandete.

1 Kommentar:

  1. es ist so schön, mal wieder fotoa von euch zu sehen....ganz toll. da wart ihr ja richtig fleißig!!!! nu entspannt euch mal wieder und erlebt viel...und mehr fotos..molle, deine hellen haare sehen klasse aus. natur??? bestimmt, oder..so ist es näcmlich ams schönsten..gundis haare kann ich leider nicht kommentieren, da sie nicht vorhanden sind..;)drück euch, bolle

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