
Nach fast 22-stündiger Busfahrt sind wir früh 4.30 Uhr irgendwo in Kuala Lumpur regelrecht aus dem Schlaf gerissen und aus dem Bus rausgeschmissen worden. Da standen wir nun – mit unseren völlig überfüllten Kraxen + Rucksäcken + Schmutzwäschebeutel + Verpflegungsbeutel + Gürteltasche in der malaysischen Hauptstadt. Nachdem wir schwer bestückt zwischen düsteren Gestalten auf der Straße umherirrten, landeten wir schließlich in einem Citin Hotel – aber nicht in unserem. Die freundliche Rezeptionistin half uns schnell weiter und schickte uns in die richtige Richtung - in unser Citin Hotel.

Das Citin Hotel Masjid befindet sich im Zentrum von Kuala Lumpur im indischen Viertel auf einem Marktplatz (hier fand täglich Markttreiben statt). Von hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten schnell zu erreichen. Wir freuten uns, dass wir erneut so viel Glück mit der Lage unserer Unterkunft hatten. Nachdem wir gegen Aufpreis 5.00 Uhr einchecken konnten, waren wir nur schnell duschen und haben uns dann aufs Ohr gehauen. Was wir nicht wussten: ab 6.00 Uhr früh ertönt 5 Mal täglich ein muslimischer Prediger über zahlreiche Lautsprecher im gesamten Viertel, so dass wir Punkt 6 wieder senkrecht im Bett saßen. Gott sei Dank konnten wir Dank Ohrstöpsel und Müdigkeit noch bis mittags schlafen. Energiegeladen und voller Euphorie auf die Stadt machten wir uns auf eine Erkundungstour. Als hätten wir es geahnt erblickten wir sie nach ein paar Metern: da waren sie: ja die, die weltberühmten: das Wahrzeichen Kuala Lumpurs: die Petrona Towers. Diese sind die weltweit höchsten Zwillingstürme, die durch die weltweit höchste Skybridge miteinander verbunden sind. Waaahhhnnsinn!!!
Wir setzten unseren Spaziergang fort. Wir hatten nur noch ein Ziel: die ,,Besteigung“ der Tower. Dort angekommen, wurde unsere Vorfreude allerdings schnell getrübt. Für die Fahrt hinauf auf die Skybridge werden täglich nur 1000 Tickets (diese sind kostenfrei!!!) an Besucher aus aller Welt vergeben – wir waren leider nicht unter ihnen. Im Gespräch mit einer Mitarbeiterin gab diese uns allerdings den Tipp, sehr zeitig, am besten zwischen 7.00 und 8.30 Uhr, am Ticketschalter zu erscheinen, um eines der begehrten Tickets abzugreifen (Tipp: Montag ist Ruhetag!).

Der Zugang zu den Towern befindet sich in einem riesigen Shoppingcenter. Unsere getrübte Stimmung erhellte sich schnell :) und den Rest des Tages verbrachten wir in diesem. Während unseres abendlichen Spaziergangs zurück zum Hotel fiel uns dieses andere, große Gebäude auf: der mittlerweile fünftgrößte Fernsehturm (ca. 425 Meter) der Welt- ihr seht, ein Weltrekord nach dem anderen. Da wollte Gundi unbedingt rauf! Nachdem er die höhenangstgeplagte Cathi überzeugen konnte, das nachts alles halb so wild ist, marschierten wir direkt zum Turm. Wir hatten Glück, denn ca. eine halbe Stunde vor der Schließung erreichten wir unser Ziel und konnten noch mit dem Fahrstuhl auf das Observation Deck fahren, von dem aus man einen sensationellen Blick über das nächtlich illuminierte Kuala Lumpur sowie auf die strahlenden Petronas hat. Aus unserer Sicht sind die Tower abends, wenn sie beleuchtet sind, am allerschönsten anzusehen. Ein wahrer Magnet, um den sich alles dreht. Obwohl Kuala Lumpur kein Stadtzentrum im herkömmlichen Sinn hat und die Sehenswürdigkeiten alle verstreut sind, hatten wir das Gefühl, dass sie den Kern der Stadt darstellen. Bei unseren Stadterkundungen konnten wir die facettenreichen Tower aus vielen verschiedenen Blickwinkeln genießen und waren immer wieder aufs Neue fasziniert.

„An der schlammigen Flussmündung“ – nichts anderes bedeutet Kuala Lumpur - sieht man noch heute an zahlreichen Stellen, dass hier bis vor 150 Jahren außer ein paar Holzhütten nur Urwald war. Glücklicherweise haben die Städteplaner dies in ihr Bebauungskonzept integriert und Teile des Regenwaldes erhalten. So befindet sich mitten im Zentrum von Kuala Lumpur die weltweit größte innerstädtische, zusammenhängende mit ursprünglichem Regenwald bedeckte Fläche. Außerdem säumen riesige hunderte Jahre alte Bäume zahlreiche Haupt- und Nebenstraßen der Stadt. Ein einmaliges Flair, was uns sehr imponiert hat! Die Vermischung von moderner Hochhausarchitektur und englisch Kolonialstil sowie Natur machen die malaysische Hauptstadt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Während unseres Aufenthaltes in Kuala Lumpur haben wir wie immer unsere nun mittlerweile zum Ritus gewordene Stadtrundfahrt absolviert. Aus unserer Sicht ist dies wirklich eine sehr gute Möglichkeit, um einen ersten Gesamtüberblick über die Stadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Da es täglich gegen 16.30 Uhr monsunartig anfing zu regnen, waren unsere abendliche ,,Outdooraktivitäten“ etwas eingeschränkt. Die Zeit haben wir genutzt und unsere letzten Thailandtexte für Euch (und natürlich auch uns) zu verfassen bzw. zu vervollständigen.
Ja, auch Traveller haben Stress. Insbesondere, weil es bisher für uns schwierig war die ganzen Eindrücke, die wir erleben durften und dürfen, zu realisieren und zu verarbeiten. So komisch das klingt, dazu fehlte bisher einfach die Zeit. Heute hier, morgen dort. Jede Stadt ist anders und wir haben das unbändige Bedürfnis alles sehen, mitnehmen und in uns aufsaugen zu wollen bzw. zu müssen. Dazu kommt der normale Stress einer Reise wie z.B. Hotel suchen, Flug, Zug oder Bus buchen, Rucksack ein- und wieder auspacken etc… Aber es macht uns sehr viel Spaß!

Ein Spaß und ein Erlebnis war auch die Fahrt hinauf zur Skybridge auf 170 Meter Höhe. Welch Freude für Cathrin, aber wer will schon unten stehen und sich dieses einmalige Erlebnis entgehen lassen?! Auf der Skybridge lag uns die Welt (Kuala Lumpur) erneut zu Füßen. Was für ein tolles Gefühl, da oben zu stehen. Auf der Brücke der Tower, die man sonst nur aus dem Fernseher oder Büchern kennt. Nachdem wir die wichtigsten Eindrücke festgehalten hatten, machte wieder Mal – wie bei so vielen Highlights- unsere Kamera schlapp: Akku leeeeeer. Das muss sich ändern…
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Malaysia fuhren wir mit dem öffentlichen Bus 1

2 km aus der Stadt heraus. Wir wollten uns die Batu Caves anschauen. Die Höhlen sind eine indisch hinduistische Pilgerstätte. Am Eingang steht die höchste goldfarbene Götterstatue der Welt. Von ihr aus geht es anschließend 272 Stufen im 45° Winkel hinauf zu den Kalksteinhöhlen. In den drei Haupthöhlen befinden sich zahlreiche Schreine und jährlich strömen tausende Pilger zum Thaipusam- Fest zu den Höhlen, während sie sich beim Aufstieg selbst kasteien (Ihr kennt das sicherlich aus den Medien- mit spitzen Gegenständen und Hacken verstümmeln sie sich selbst…).
Nach 4 Tagen Aufenthalt in Kuala Lumpur ging Donnerstag früh unser Flieger – vom Internationalen Airport aus, natürlich. Denkste! Was wir bei unserer Flugbuchung in Deutschland nicht wussten ist, dass es 3 Flughäfen gibt und diese alle ca. 50 km außerhalb der Stadt liegen. Da 5.00 Uhr früh die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht in Betrieb sind, musste ein Taxi her. Zum Glück hatten wir einen mitdenkenden Taxifahrer, der nicht nur super schnell (und gut) fuhr, sondern uns auch nach unserem Flug fragte. Nachdem wir ihm unseren Flug nannten, zweifelte er sofort an unserem Wunsch, zum Internationalen Airport zu wollen. Wir waren uns doch sooo sicher!!! Nach kurzer Fahrt stoppten wir und schauten alle auf unsere Reiseunterlagen. Seine Zweifel sollten berechtigt sein. Die Fahrt dauerte eine Stunde und war fast genauso teuer, wie unser 45-minütiger Flug nach Singapur. Die letzten malaysischen Ringet wurden in ein leckeres Frühstück investiert bevor es zum nächsten Reisehighlight ging.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen