Cathi und Gundi buexen aus - ans andere Ende der Welt...

Warum ausgebuext? Das Fernweh drückt, die Welt ist groß und es gibt viel zu entdecken. Warum ans andere Ende der Welt? Es gibt kein schnelles Zurück. Warum bloggen? Damit Ihr an unserem Ausgebuextsein teilhaben könnt. Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 19. März 2010

Australien hat uns endlich

Am 08. März sind wir nach fast 5 Wochen Reise endlich in Down Under angekommen. Perth empfing uns mit fast 40 Grad Celsius. Die Einreise verlief einfacher als gedacht - wir mussten weder unser Visum, noch den vorgeschriebenen Geldbetrag vorweisen. Zak, innerhalb von ein paar Minuten hatten wir den australischen Einreisestempel in unserem Reisepass (der langsam richtig Form annimmt und sich kontinuierlich füllt), durchquerten die Pass- und Quarantänekontrolle und betraten australischen Boden. Yiehaahhhh!!!

Uns geht es super! Was wir in den ersten Tagen erlebt haben, berichten wir demnächst ausführlich. Die heute online gestellten Reiseberichte von Kuala Lumpur und Singapur sollen Euch erst einmal als Lesestoff dienen.

Eines wollen und können wir Euch jedoch nicht vorenthalten. Unsere erste und geilste Errungenschaft in Perth seht ihr auf dem Foto...

Sing-Sing-Singa_purrr…

Mit der Annahme bereits Alles gesehen zu haben, was es an coolen und modernen Städten zu sehen gibt, sind wir in Singapur gelandet und wurden eines Besseren belehrt. Was für eine sensationelle Stadt! Alles was man über Singapur in den Medien gehört, gelesen oder gesehen hat, ist wahr. Singapur ist die sauberste Stadt der Welt. Nicht ohne Grund herrscht Kaugummiverbot. Diese sind in keinem Laden der Stadt erhältlich, auch ihr Besitz und die Einfuhr sind strafbar. Für unseren Kaugummi-Junkie Cathi natürlich die reinste Qual… Bezug nehmend auf die Sauberkeit der Stadt sei gesagt, dass sich überall eine Vielzahl an Mülleimern befindet (im Vergleich zu Bangkok- dort hat man vergebens nach einem öffentlichen Mülleimer gesucht…) und insbesondere für Gundi ganz wichtig: Überall befinden sich öffentliche Toiletten. Diese sind alle sehr sauber sowie modern und zudem kostenfrei. Ein gutes Gefühl!!! Darüber hinaus gibt es speziell markierte Raucherplätze. Überhaupt gibt es für Alles ein Schild. Jede Handlung wird genauestens erklärt. Zum Beispiel steht im Bus geschrieben, dass der Busfahrer nicht angegriffen werden darf und genau wie jeder andere Mensch ein Recht auf die unbeschadete Ausübung seiner Arbeit hat. Zudem gibt es gekennzeichnete Sitzplätze für spezielle Personengruppen, wie Alte, Kranke und Schwangere. Es wird sich wirklich daran gehalten! Wer sich nicht an die Regeln hält, wird durch ein weiteres, sich daneben befindende Schild über die Konsequenzen und die Höhe der Strafe informiert. Dies sind in der Regel Geldstrafen, welche schnell mal 500 – 1.000 Singapur Dollar (2 SD = 1 €) sein können. Da überlegt man einmal mehr, ob man den Busfahrer angreift oder nicht...:-)

Erwähnenswert sind ebenso die technologischen Errungenschaften der Stadt. Alles funktioniert irgendwie automatisch, mit Scanner, Magnetstreifen oder Code. So besitzt z.B. fast jeder Passagier der öffentlichen Verkehrsmittel eine Chipkarte, welche beim Ein- und Aussteigen nur an einen sich im Transportmittel befindlichen Scanner gehalten wird. So wird die Fahrtstrecke automatisch berechnet. Das lästige Ticketkaufen und die unterschiedlichen Tarifzonenberechnungen entfallen. Der Busfahrer ist gleichzeitig der Kontrolleur, denn eingestiegen wird nur vorn. Beim Anhalten der Karte an den Scanner ertönt ein Piepgeräusch, was ihm signalisiert, dass genügend Geld auf der Karte ist. Selbstverständlich haben wir uns auch eine solche Karte organisiert, nachdem wir für die erste Fahrt das dreifache bezahlt haben. Denn Busfahrer in Singapur wechseln kein Geld!
Die Gesamtheit aller technologischen Begegnungen, welche wir in diesem Teil Asiens (einschließlich Kuala Lumpur) hatten, lässt uns zu dem Schluss, dass der Westen nachziehen muss, um nicht von den Asiaten technologisch überholt zu werden- wenn sie es nicht schon getan haben…Als Beispiel wirkte New York im Vergleich zu Singapur fast ,,steinzeitlich“…
Singapur ist beeindruckend, kosmopolitisch, entspannt und multikulturell… So viele verschiedene Kulturen leben friedlich miteinander. Vorwiegend sind es Chinesen, Malaysier, Inder und Araber. Und trotz unterschiedlicher Religionen und Bräuche wird eine gemeinsame Sprache (Englisch) gesprochen, die alle wieder miteinander verbindet. Hier ist wirklich Multikulti angesagt und man spürt überall, was das eigentlich bedeutet – da können sich Hamburg und Berlin noch eine Scheibe abschneiden.

Bevor wir in Singapur angekommen sind, waren wir uns nicht ganz sicher, was wir in dieser verhältnismäßig kleinen Stadt (im Vgl. zu anderen Städten) alles machen sollen. Da lagen wir wohl ein weiteres Mal falsch. Von früh bis spät sind wir rumgerannt um alles anschauen und in uns aufzusaugen. Wir waren 4 Tage in Singapur. Die haben bei Weitem nicht gereicht. Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, den jeweils so unterschiedlichen und ebenso sehenswerten Stadtteilen (z.B. Little India, Chinatown, Arab Street…), ist Singapur ein einziges Shoppingparadies.

Die Orchard Road ist die Hauptstraße und Hauptshoppingmeile Singapurs. Sie stellt aufgrund des schier unerschöpflichen Warenangebotes ihrer hochmodernen Einkaufszentren das Hauptziel vieler Besucher dar. Überall befinden sich riesige Malls und Center. Es gibt das Orchard Central, Orchard Point und Orchard Plaza. Diese Unterteilung gibt es für fast alle anderen Straßen. Alle Center beherbergen über 300 Geschäfte. Nur damit ihr einmal eine Vorstellung von der Vielzahl der unbegrenzten Shoppingmöglichkeiten bekommt. Selbst in den U-Bahnstationen befinden sich Geschäfte auf mehreren Ebenen. Man hat teilweise das Gefühl, dass Singapur ein einziger Shoppingkomplex ist, aus dem man nicht mehr heraus kommt. Bei Gundi ist der Shoppingwahn ausgebrochen und er hat Cathi in fast jedes Center geschleppt.

In alter Manier haben wir natürlich auch in Singapur eine Stadtrundfahrt gemacht. Die war zwar billig, aber dafür auch nicht wirklich informativ. Hier sollte man einen privaten Stadtrundfahrtanbieter den öffentlichen vorziehen. Die Stadtrundfahrt wurde trotzdem ein Erlebnis, da wir kurzerhand am größten und gleichzeitig höchsten Riesenrad der Welt ausstiegen. Der „Singapur Flyer“ hat große, rundum verglaste Kabinen für ca. 20 Personen. Wir teilten uns eine Kabine mit 2 Chinesinnen, welche immer mit ihrem doofen Bonbonpapier knisterten und das für das Wohlbefinden der höhenangstgeplagten Cathi nicht gerade förderlich war. Trotzdem extrem exklusiv! Am höchsten Punkt erreicht die Kabine des Riesenrads 165 Meter. Von dort oben hat man einen sensationellen Blick über die Stadt, auf das Meer und den Hafen und speziell auf die Skyline. Ein Muss für jeden Singapur Besucher. Weitere Highlights auf unserer Singapur Tour waren der Chinesische Garten, der Financial District, die Esplenada Bay mit dem Theater, der Glücksbrunnen (,,wieder Mal“ was, das, …der größte der Welt), der Hafen sowie das innere Zentrum Singapurs.

Singapur ist ein einzigartiges und zugleich anstrengendes Erlebnis! Nach drei Tagen „durch die Stadt gerenne“ waren wir so knülle und „stadtmüde“, dass wir uns kurzerhand für einen Ausflug auf die Abenteuerinsel Pulau Ubin entschieden. Sie bietet einen willkommenen Kontrast zum Rummel der Stadt. Autos sind auf dieser Insel nicht erlaubt. Man erkundet diese am besten mit dem Fahrrad, was auch wir taten. Alles grünte und blühte. Wir fuhren durch die tropischen Wälder und Mangrovenlandschaften, trafen auf Vögel, Krabben, Lobster und sogar ein Wildschwein. Ein im Wasser gebauter Steg führte uns um einen Teil der Insel herum, von dem man die Küstenregion mit den Mangroven besonders gut bestaunen konnte. Nach den hektischen Tagen war dies wirklich Seelenbalsam für uns. Gleichzeitig konnten wir viel Kraft und Energie tanken, denn am nächsten Tag sollte es ja zu unserem eigentlichen Ziel gehen… nämlich Australien!!!

Hallo Kuala Lumpur

Nach fast 22-stündiger Busfahrt sind wir früh 4.30 Uhr irgendwo in Kuala Lumpur regelrecht aus dem Schlaf gerissen und aus dem Bus rausgeschmissen worden. Da standen wir nun – mit unseren völlig überfüllten Kraxen + Rucksäcken + Schmutzwäschebeutel + Verpflegungsbeutel + Gürteltasche in der malaysischen Hauptstadt. Nachdem wir schwer bestückt zwischen düsteren Gestalten auf der Straße umherirrten, landeten wir schließlich in einem Citin Hotel – aber nicht in unserem. Die freundliche Rezeptionistin half uns schnell weiter und schickte uns in die richtige Richtung - in unser Citin Hotel.

Das Citin Hotel Masjid befindet sich im Zentrum von Kuala Lumpur im indischen Viertel auf einem Marktplatz (hier fand täglich Markttreiben statt). Von hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten schnell zu erreichen. Wir freuten uns, dass wir erneut so viel Glück mit der Lage unserer Unterkunft hatten. Nachdem wir gegen Aufpreis 5.00 Uhr einchecken konnten, waren wir nur schnell duschen und haben uns dann aufs Ohr gehauen. Was wir nicht wussten: ab 6.00 Uhr früh ertönt 5 Mal täglich ein muslimischer Prediger über zahlreiche Lautsprecher im gesamten Viertel, so dass wir Punkt 6 wieder senkrecht im Bett saßen. Gott sei Dank konnten wir Dank Ohrstöpsel und Müdigkeit noch bis mittags schlafen. Energiegeladen und voller Euphorie auf die Stadt machten wir uns auf eine Erkundungstour. Als hätten wir es geahnt erblickten wir sie nach ein paar Metern: da waren sie: ja die, die weltberühmten: das Wahrzeichen Kuala Lumpurs: die Petrona Towers. Diese sind die weltweit höchsten Zwillingstürme, die durch die weltweit höchste Skybridge miteinander verbunden sind. Waaahhhnnsinn!!!

Wir setzten unseren Spaziergang fort. Wir hatten nur noch ein Ziel: die ,,Besteigung“ der Tower. Dort angekommen, wurde unsere Vorfreude allerdings schnell getrübt. Für die Fahrt hinauf auf die Skybridge werden täglich nur 1000 Tickets (diese sind kostenfrei!!!) an Besucher aus aller Welt vergeben – wir waren leider nicht unter ihnen. Im Gespräch mit einer Mitarbeiterin gab diese uns allerdings den Tipp, sehr zeitig, am besten zwischen 7.00 und 8.30 Uhr, am Ticketschalter zu erscheinen, um eines der begehrten Tickets abzugreifen (Tipp: Montag ist Ruhetag!).

Der Zugang zu den Towern befindet sich in einem riesigen Shoppingcenter. Unsere getrübte Stimmung erhellte sich schnell :) und den Rest des Tages verbrachten wir in diesem. Während unseres abendlichen Spaziergangs zurück zum Hotel fiel uns dieses andere, große Gebäude auf: der mittlerweile fünftgrößte Fernsehturm (ca. 425 Meter) der Welt- ihr seht, ein Weltrekord nach dem anderen. Da wollte Gundi unbedingt rauf! Nachdem er die höhenangstgeplagte Cathi überzeugen konnte, das nachts alles halb so wild ist, marschierten wir direkt zum Turm. Wir hatten Glück, denn ca. eine halbe Stunde vor der Schließung erreichten wir unser Ziel und konnten noch mit dem Fahrstuhl auf das Observation Deck fahren, von dem aus man einen sensationellen Blick über das nächtlich illuminierte Kuala Lumpur sowie auf die strahlenden Petronas hat. Aus unserer Sicht sind die Tower abends, wenn sie beleuchtet sind, am allerschönsten anzusehen. Ein wahrer Magnet, um den sich alles dreht. Obwohl Kuala Lumpur kein Stadtzentrum im herkömmlichen Sinn hat und die Sehenswürdigkeiten alle verstreut sind, hatten wir das Gefühl, dass sie den Kern der Stadt darstellen. Bei unseren Stadterkundungen konnten wir die facettenreichen Tower aus vielen verschiedenen Blickwinkeln genießen und waren immer wieder aufs Neue fasziniert.

„An der schlammigen Flussmündung“ – nichts anderes bedeutet Kuala Lumpur - sieht man noch heute an zahlreichen Stellen, dass hier bis vor 150 Jahren außer ein paar Holzhütten nur Urwald war. Glücklicherweise haben die Städteplaner dies in ihr Bebauungskonzept integriert und Teile des Regenwaldes erhalten. So befindet sich mitten im Zentrum von Kuala Lumpur die weltweit größte innerstädtische, zusammenhängende mit ursprünglichem Regenwald bedeckte Fläche. Außerdem säumen riesige hunderte Jahre alte Bäume zahlreiche Haupt- und Nebenstraßen der Stadt. Ein einmaliges Flair, was uns sehr imponiert hat! Die Vermischung von moderner Hochhausarchitektur und englisch Kolonialstil sowie Natur machen die malaysische Hauptstadt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Während unseres Aufenthaltes in Kuala Lumpur haben wir wie immer unsere nun mittlerweile zum Ritus gewordene Stadtrundfahrt absolviert. Aus unserer Sicht ist dies wirklich eine sehr gute Möglichkeit, um einen ersten Gesamtüberblick über die Stadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Da es täglich gegen 16.30 Uhr monsunartig anfing zu regnen, waren unsere abendliche ,,Outdooraktivitäten“ etwas eingeschränkt. Die Zeit haben wir genutzt und unsere letzten Thailandtexte für Euch (und natürlich auch uns) zu verfassen bzw. zu vervollständigen.
Ja, auch Traveller haben Stress. Insbesondere, weil es bisher für uns schwierig war die ganzen Eindrücke, die wir erleben durften und dürfen, zu realisieren und zu verarbeiten. So komisch das klingt, dazu fehlte bisher einfach die Zeit. Heute hier, morgen dort. Jede Stadt ist anders und wir haben das unbändige Bedürfnis alles sehen, mitnehmen und in uns aufsaugen zu wollen bzw. zu müssen. Dazu kommt der normale Stress einer Reise wie z.B. Hotel suchen, Flug, Zug oder Bus buchen, Rucksack ein- und wieder auspacken etc… Aber es macht uns sehr viel Spaß!

Ein Spaß und ein Erlebnis war auch die Fahrt hinauf zur Skybridge auf 170 Meter Höhe. Welch Freude für Cathrin, aber wer will schon unten stehen und sich dieses einmalige Erlebnis entgehen lassen?! Auf der Skybridge lag uns die Welt (Kuala Lumpur) erneut zu Füßen. Was für ein tolles Gefühl, da oben zu stehen. Auf der Brücke der Tower, die man sonst nur aus dem Fernseher oder Büchern kennt. Nachdem wir die wichtigsten Eindrücke festgehalten hatten, machte wieder Mal – wie bei so vielen Highlights- unsere Kamera schlapp: Akku leeeeeer. Das muss sich ändern…

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Malaysia fuhren wir mit dem öffentlichen Bus 12 km aus der Stadt heraus. Wir wollten uns die Batu Caves anschauen. Die Höhlen sind eine indisch hinduistische Pilgerstätte. Am Eingang steht die höchste goldfarbene Götterstatue der Welt. Von ihr aus geht es anschließend 272 Stufen im 45° Winkel hinauf zu den Kalksteinhöhlen. In den drei Haupthöhlen befinden sich zahlreiche Schreine und jährlich strömen tausende Pilger zum Thaipusam- Fest zu den Höhlen, während sie sich beim Aufstieg selbst kasteien (Ihr kennt das sicherlich aus den Medien- mit spitzen Gegenständen und Hacken verstümmeln sie sich selbst…).
Nach 4 Tagen Aufenthalt in Kuala Lumpur ging Donnerstag früh unser Flieger – vom Internationalen Airport aus, natürlich. Denkste! Was wir bei unserer Flugbuchung in Deutschland nicht wussten ist, dass es 3 Flughäfen gibt und diese alle ca. 50 km außerhalb der Stadt liegen. Da 5.00 Uhr früh die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht in Betrieb sind, musste ein Taxi her. Zum Glück hatten wir einen mitdenkenden Taxifahrer, der nicht nur super schnell (und gut) fuhr, sondern uns auch nach unserem Flug fragte. Nachdem wir ihm unseren Flug nannten, zweifelte er sofort an unserem Wunsch, zum Internationalen Airport zu wollen. Wir waren uns doch sooo sicher!!! Nach kurzer Fahrt stoppten wir und schauten alle auf unsere Reiseunterlagen. Seine Zweifel sollten berechtigt sein. Die Fahrt dauerte eine Stunde und war fast genauso teuer, wie unser 45-minütiger Flug nach Singapur. Die letzten malaysischen Ringet wurden in ein leckeres Frühstück investiert bevor es zum nächsten Reisehighlight ging.